Vita
Die chilenische Malerin Li Gauss hat seit 2004 ihre zweite Heimat in Deutschland gefunden. Ihr vierjähriges künstlerisches Studium hat sie von 1992 bis 1996 an der Escuela de Bellas Artes (Hochschule der Künste) in Viña del Mar absolviert. Weitere zwei Jahre (1997-2000) war sie Schülerin bei der chilenischen Malerin Carmen Piamonte in Santiago de Chile, gefolgt von einigen aktiven Jahren als Künstlerin.
Aufgrund der Familienplanung folgte eine mehrjährige Phase bei der die Kunst vorübergehend in den Hintergrund gestellt werden musste. In 2023 war es dann soweit, dass sie die künstlerische Gabe nicht mehr länger in sich halten konnte. Die Ideen sprudelten nur so aus ihr heraus und mussten auf der Leinwand festgehalten werden. Seit 2023 ist sie Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler:innen (BBK Frankfurt).
Kindheitsträume
Sueños de la Infancia
Im Juli 1973 in einer regnerischen Nacht in Santiago de Chile geboren. Sechs Wochen zu früh, die Mutter mit 17 Jahren fast noch ein Kind. Im damaligen unruhigen Chile mit heraufziehenden Militärputsch war ein uneheliches Kind eine Schande, verbunden mit vielen Demütigungen.
…
Im Alter von drei Jahren verließ meine Mutter mit mir und der ganzen Familie, samt Großeltern, Onkel und Cousins, die Hauptstadt und wir zogen in das Landhaus der Großeltern. Der Beginn einer großartigen Zeit. Der bezaubernde Garten voller Farben und Düfte, reich an Avocado- und Orangenbäumen, zuckersüßen Kakis und tiefschwarzen Weintrauben.
Mein Großvater war ein pensionierter Mathematik- und Physiklehrer. Er brachte mir die Zahlen bei und machte mir die Unendlichkeit bewusst. Ich dachte, dass ich die Unendlichkeit sehen könnte, wenn ich auf die großen Berge um mich herum steige, die in Wirklichkeit nur Hügel waren.
Auf dem Rückweg von der Schule, nahm ich also nicht den kurzen Weg, sondern ich ging durch die Berge. Immer, wenn ich oben ankam, sah ich den Himmel und die Häuser und einen noch höheren Berg. Mir wurde klar, dass sich die Unendlichkeit in mir befinden muss. So wuchs ich mit der Schaffung von Bildern in meinem Geist auf, die ich wie aus einem wunderbaren Fenster sehen konnte. Auf diese Weise schützte ich mich vor der feindseligen Umgebung des gesellschaftlichen Lebens, die mich dafür quälte, dass ich ohne Vater geboren wurde.
In der Welt der Phantasie, der Malerei, kann man die Realität ein Stück „gerade“ rücken, kann man Harmonie schaffen, wo es zuvor nur Kälte gab.
Einzelausstellungen
1995 Kunst Raum, Lions Club, Quilpué, Chile
1996 Café del Libro, Quilpué, Chile
1996 Zoo, Quilpué, Chile
1997 Haus der Kultur, Limache, Chile
1999 Bar Black&Blue, Quilpué, Chile
2002 Deutsch-Ibero-Amerikanische Gesellschaft (DIAG), Frankfurt, Deutschland
2008 Cabaret Riz Bar, Frankfurt, Deutschland
Gruppenausstellungen
1994 Haus der Kultur, Escuela de Bellas Artes, Viña del Mar, Chile
1995 Haus der Kultur, Escuela de Bellas Artes, Viña del Mar, Chile
1998 Club de la República, mit Aliro Parga und Marcelo Guerra, Santiago, Chile
2001 Kunstgalerie Reñaca, Viña del Mar, Chile
2007 Cabaret Riz Bar, Kunstverein Familie Lola Montez, Frankfurt, Deutschland
2023 Frankfurter Künstler Weihnachtsmarkt, BBK, Frankfurt, Deutschland
Auszeichnungen
- Gewinnerin in der Kategorie „Kreativität“ beim Wettbewerb „Pintando Limache“ (1994), Chile
- Gewinnerin in der Kategorie „Professionalität“ beim Wettbewerb „Pintando Reñaca“ (2001), Chile
Gedankentänze
Danza de Pensamientos
Jedes Mal, wenn ich male und etwas erschaffe,
werde ich von
der Schönheit und der Harmonie unseres Planeten,
der wundervollen Natur mit ihren riesigen Bäumen und Früchten,
den winzigkleinen Instekten sowie der Weite des Himmels,
der Mächtigkeit des Meeres,
der Kraft der Elemente,
der „Größe“ unserer Körper und
dem Wunder des Lebens inspiriert.
– Li Gauss